Kaufvertrag: Unfallwagen sicher verkaufen

Knapp 2,5 Millionen Verkehrsunfälle zählt der ADAC jährlich im deutschen Straßenverkehr. Trotz steigender Verkehrssicherheitsmaßnahmen und ständig optimierter Sicherheitssysteme durch die Automobilhersteller ist jeder 32. Bundesbürger einmal im Jahr in ein Unfall mit Sachschaden am Kfz verwickelt. Was in schwerwiegenden Fällen, meist auf Autobahnen oder Landstraßen, nach einem Unfall bleibt, ist häufig die Frage nach Wertverlust und den Veräußerungsmöglichkeiten des beschädigten Fahrzeuges. Minimale Restwerte im Falle eines Totalschadens sind nur äußerst schwer und wenig verlässlich durch einen Autolaien kalkulierbar. Der Unfallwagenverkauf entpuppt sich somit schnell als zähes Prozedere, das letztendlich auf das Vertrauen in einen Restwerthändler fußt.

Die Deklarierung als Unfallwagen

Zumindest um das Aufsetzen rechtsverbindlicher Unfallwagen-Kaufverträge sollte sich vorab aber ausreichend durch den Verkäufer bemüht werden, um die Haftung an nicht deklarierten Schäden im Nachhinein auszuschließen. Wichtig ist dabei zunächst die generelle Einschätzung des Schadens überhaupt, denn häufig ist unklar, ob beispielsweise Bagatellschäden ein Fahrzeug bereits in den Status einen Unfallwagens verkommen lassen. So handelt es sich bereits bei einem Kfz-Schaden ab 200 Euro rein juristisch um einen Unfallwagen, der auch als solcher beim Verkauf ausgezeichnet werden kann. Erst ab einer Schadenshöhe von 1500 Euro entfällt die freiwillige Angabe und weicht der Verpflichtung zur eindeutigen Erklärung der Schäden. Bereits durchgeführte Reparaturen und Ausbesserungen berühren die gesetzliche Verpflichtung nicht.

Lohnenswerte Reparaturen an Unfallwagen

Je nach Zustand des verunfallten Fahrzeuges eignet es sich für den Verkauf an gewerbliche Händler und Kfz-Werkstätten entweder als Restwert-, Exportfahrzeug oder schlicht als Ersatzteillager zum Ausschlachten. Im Vorfeld ist allerdings abzuklären, inwieweit sich die Reparatur eines Unfallautos rentieren kann und ob kostengünstige Maßnahmen ergriffen werden können, um profitable Wertsteigerung vor dem Verkauf zu erzielen.

Hagelschäden beispielsweise zeichnen auch technisch einwandfreie Fahrzeuge als Unfallwagen aus. Ein Umstand, den sich einige Autohändler gerne zu nutzen machen, denn mithilfe ausgereifter Smart-Repair- Techniken, die einen Aufwand von wenigen Hundert Euro bedeuten, können enorme Gewinnspannen beim Weiterverkauf des Autos realisiert werden. Sinnvoll ist es also, sich zunächst selbst über wertsteigernde Möglichkeiten zu informieren, bevor der Gebrauchtwagen als Unfallfahrzeug verramscht wird. Durchgeführte Reparaturen sollten dabei stets dokumentiert werden und bei Unterzeichnung des Kaufvertrages vorliegen.

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